Begonnen hatte die Herzoglich Nassauische Landes-Credit-Casse ihre Geschäftstätigkeit mit vier Gehilfen mietweise im Wohnhaus ihres ersten Direktors Karl Reuter in der Luisenstraße 23. Erst nach knapp einem Jahrzehnt endete dieses Provisorium. Aufgrund zunehmenden Raummangels zog die inzwischen Herzoglich-Nassauische Landesbank 1850 in das frühere Ministerialgebäude in der heutigen Bahnhofstraße um. Weitere 10 Jahre später begann die Planung für einen Neubau an der Rheinstraße.
Naspa Stammhaus in der Rheinstraße, Wiesbaden
  • Mit dem „Goerz-Bau“ beginnt die Geschichte des Naspa Stammhauses
    1863 wurden die neuen Geschäftsräume der Nassauischen Sparkasse (Rheinstraße/Ecke Adolfstraße) bezugsfertig, die unter der Leitung des Wiesbadener Architekten und Hofbaumeisters Richard Goerz im klassizistischen Stil errichtet wurden. Erst 39 Jahre später erhielt das Bankhaus elektrisches Licht und eine zentrale Heizungsanlage, welche die 28 Feuer ablösten, die das Gebäude bis dato in der kalten Jahreszeit wärmten.
  • In der Landesbank wird es zu eng: es folgt der „Moritz-Bau“
    Dem Gebäude, das heute den Ostflügel des Hauptsitzes der Naspa bildet, fügte der Architekt Carl Moritz 1914-16 einen Erweiterungsbau im Neo-Renaissance-Stil an. Moritz hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen Namen als Spezialist für Bankgebäude gemacht – etwa vierzig entwarf er während seiner Laufbahn. Weitblickend planend legte der Visionär den Neubau der Nassauischen Sparkasse so an, dass er eines Tages beherrschende Mitte eines kühn vorausgedachten Bankgebäudes werden sollte, das sich in Moritz´ Vorstellung über die gesamte Länge zwischen Adolf- und Moritzstraße erstecken würde.
  • Eine große Idee wird Wirklichkeit
    Tatsächlich wird dieses bauliche und städteplanerische Gesamtkonzept fast 70 Jahre später im Zuge einer erneuten Erweiterung realisiert: Der neue Gebäudeflügel der Architekten Fischer-Krüder-Rathai an der Ecke Rhein- und Moritzstraße nimmt die Gliederung des „Goerz-Baus“ auf und fügt sich ab 1982 harmonisch in die erweiterte Fassade ein.
  • Ursprüngliche architektonische Grundgedanken zu neuem Leben erweckt
    Im Zuge der letzten Baumaßnahmen erhielt das Naspa Stammhaus 2001 von den Wiesbadener Architekten Kissler + Effgen sein charakteristisches, glasbedachtes Atrium, das als offene, lichtdurchflutete Kundenhalle dient und dem Komplex analog zum historischen Innenhof wieder eine Mitte gibt. Die beiden unterschiedlichen Baukörper – der historische und der gegenüberliegende Neubauteil – schaffen eine gelungene Verbindung von Tradition und Moderne in einem Haus, das rund 140 Jahre Baugeschichte repräsentiert.

    Der Entwurf wurde zweifach ausgezeichnet:
    BDA-Preis Johann-Wilhelm-Lehr-Plakette, 2003
    Auszeichnung “Vorbildliche Bauten in Hessen”, 2005

Naspa-Servicezentrum in der Carl-Bosch-Straße, Wiesbaden
  • Konzentration der Kräfte

    Im Stadtteil Wiesbaden-Biebrich bündelt die Naspa ihre früher auf zehn Standorte verteilten Servicebereiche von „A wie Auslandsservice“ bis „Z wie Zentrale Geldversorgung“ in einem modernen Servicezentrum. Ein innovatives Technik- und Konferenzgebäude wurde als letzter Bauteil Ende 1999 fertiggestellt. Seither bietet das Servicezentrum Carl-Bosch-Straße rund 800 moderne und zukunftsorientierte Arbeitsplätze. Kunden und Mitarbeiter profitieren von kurzen Kommunikationswegen und optimalen Arbeitsabläufen. Die intelligente Gebäudetechnik hält die Energiekosten so gering, dass der Neubau als Niedrigenergiehaus eingestuft und im Jahr 2000 mit dem „1. Innovationspreis Architektur und Technik“ in der Kategorie Gebäudetechnik ausgezeichnet wurde. 2013 folgte die Auszeichnung des Naspa-Servicezentrums mit dem Ökoprofit-Zertifikat.

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